Stillen kann für dich und dein Baby wunderschön entspannend sein. Vorausgesetzt, du hast die richtige Stillposition für euch gefunden. Doch, wie stillt man überhaupt? Welche Stillpositionen gibt es? Vielleicht ist bei dir auch ein Kaiserschnitt geplant und du fragst dich, wie das Stillen danach funktioniert. Auf all diese Fragen findest du hier Antworten, die dir helfen, die Stillzeit ganz entspannt genießen zu können!
Welche Stillpositionen gibt es?
Es gibt viele verschiedene Positionen, in denen du dein Kind stillen kannst. Probiere sie einfach aus und finde heraus, welche Stillpositionen für dich und dein Baby gut funktionieren. Das Wechseln von Stillpositionen ist übrigens zu empfehlen, da es bei Schmerzen an deinen Brustwarzen, Brustinfektionen und bei verstopften Milchgängen helfen kann.
Stillposition Wiegehaltung
Die Wiegehaltung gilt als die klassische Stillposition. Hier stillst du im Sitzen und hältst dein Kleines im Arm, sein Kopf in deiner Ellenbeuge oder auf deinem Unterarm. Du stützt den Rücken deines Babys. Wenn dein Baby an der linken Brust trinkt, stützt du es mit dem linken Arm. Wenn es an der rechten Brust trinkt, mit dem Rechten. Bei der Wiegehaltung kannst du ein Stillkissen verwenden, da dich dieses zusätzlich stützen kann. Um deinem Baby beim Saugen zu helfen, kannst du den so genannten C-Griff anwenden: Dein Daumen liegt oberhalb der Brust, die Finger unterhalb. Die Wiegehaltung kannst du überall anwenden.
Nachteil dieser Stillposition: Du kannst das Köpfchen deines Babys nicht so gut führen wie zum Beispiel in der Football-Haltung oder der Kreuzwiegehaltung.
Kreuzwiegehaltung
Die Kreuzwiegehaltung ist eine modifizierte Wiegehaltung. Sie funktioniert ähnlich wie die klassische Wiegehaltung. Wenn dein Baby an der linken Brust trinkt, stützt du es allerdings mit dem rechten Arm und hältst sein Köpfchen in der rechten Hand. Dadurch kannst du es stabilisieren und auch führen. Diese Stillposition ist besonders gut für Neugeborene geeignet, die ihr Köpfchen noch nicht selber halten können, für Frühchen, kranke Neugeborene und für Frauen mit großen Brüsten.
Football-Haltung
Die Seitenhaltung oder Rückenhaltung, wie diese Stillposition auch genannt wird, hat den Vorteil, dass der Kopf deines Babys gezielt an die Brust herangezogen wird. Denn dein Baby liegt seitlich unterhalb deines Arms, die Beinchen deines Kleinen zeigen Richtung Rücken. Du hältst das Köpfchen deines Babys und kannst es wunderbar an deine Brust heranführen. Auch die Football-Haltung ist mit Stillkissen noch angenehmer, welches du unter den Kopf deines Babys legen kannst. Besonders beliebt ist diese Stillposition bei Müttern von Neugeborenen oder Frühchen und beim Stillen von Zwillingen.
Stillen im Liegen in Seitenlage
Wenn du dein Baby liegend stillst, kannst du besonders gut entspannen. Dein Baby und du liegen in dieser Stillposition seitlich dicht nebeneinander, Bauch an Bauch. Stillst du ein Neugeborenes, sollte sein Rücken zusätzlich gestützt werden – entweder durch deinen Oberarm oder durch ein Stillkissen. Du selbst stützt dich durch angewinkelte Beine und den unteren Arm und “umrandest” auf diese Weise dein Baby. In dieser Stillposition kann dein Baby von beiden Brüsten trinken, ohne, dass ihr euch umdrehen müsst. Für die obere Brust drehe dich lediglich ein wenig weiter Richtung deines Babys und lege dich mehr auf die untere Brust.
Der Vorteil: Wenn dein Baby in dieser Stillposition einschläft, kannst du dich frei bewegen und auch aufstehen.
Zurückgelehntes Stillen
Das zurückgelehnte Stillen, “Laid-back-Nursing" ist besonders für dich sehr bequem: Du bist in Rückenlage, halbsitzend, halb liegend und dein Baby liegt auf dir. Wenn es mit dem Mund in der Nähe deiner Brustwarze liegt, kann es selbstständig zu seiner Nahrungsquelle robben (“breast crawl”) und andocken. Du kannst deinem Baby dabei ein wenig helfen, indem du es an den Füßen stützt oder es am Po oder Rücken hältst.
Vorteilhaft ist diese Stillposition bei Stillproblemen wie wunden und schmerzenden Brustwarzen oder Anlegeschwierigkeiten, da dein Baby die Führung übernehmen darf.
Stillen im Tragetuch
Das Stillen im Tragetuch ist für viele Babys purer Luxus: Dein Schatz liegt eng an deiner Haut und ist ganz nah bei dir. Du bindest dir einfach dein Baby in ein Tragetuch und stillst es dort. Wichtig ist, dass du es tief genug bindest, dass es an deine Brust kommt. Alternativ kannst du es auch höher binden und deine Brust zum Stillen etwas heben. Diese Stillhaltung ist ideal für unterwegs.
Stillen im Stehen
Selbst im Stehen kannst du stillen: Lege dein Baby dafür auf den Wickeltisch in halber oder voller Seitenlage. Du selbst stellst dich seitlich oder frontal an den Wickeltisch, hältst deinen Liebling fest und gibst ihm so die Brust. Für diese Stillhaltung ist natürlich wichtig, dass deine Körpergröße zur Höhe des Wickeltischs passt und du dich nicht verbiegen musst. Ist der Unterschied nur gering, kannst du nachhelfen, indem du dein Baby mit einem Kissen oder einer Decke ein wenig erhöhst.
Warum verschiedene Stillpositionen?
Manche Umstände erfordern es, dass du bestimmte Stillpositionen anwendest. Welche Stillpositionen sich für welche Situationen gut eignen, erfährst du hier:
- Welche Stillposition nachts? Nachts ist das Stillen im Sitzen eher ungemütlich. Die Stillposition im Liegen in Seitenlage ist die angenehmste Stillposition für die Nacht, da du dich nicht viel bewegen musst.
- Welche Stillposition bei Milchstau? Bei Milchstau bieten sich die Football-Haltung, der Hoppe-Reiter-Sitz und die Vierfüßlerposition gut an. Bei der letzten Position solltest du dein Baby so anlegen, dass sein Kinn zur gestauten Stelle deiner Brust zeigt. Du kniest über deinem Baby, das auf dem Rücken liegt. So kann die Milch gut fließen.
- Welche Stillposition nach Kaiserschnitt? Nach einem Kaiserschnitt kannst du dein Baby im Liegen in Rückenlage stillen, im seitlichen Liegen oder in der Football-Haltung. Bei der Stillposition im Liegen in Rückenlage ist wichtig, dass dein Baby nicht auf deinem Bauch, sondern auf deinem Brustkorb oder im Schulterbereich liegt. In der seitlichen Lage achte darauf, dass deine Narbe mit einem Kissen oder Handtuch geschützt ist, damit dein Baby nicht versehentlich dagegentritt.
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