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Wunschkaiserschnitt oder normale Geburt?

Wissenswertes über den Wunschkaiserschnitt. Die wichtigsten Fakten und Informationen im Überblick. Was du vor deiner Entscheidung wissen solltest. 

5min Lesezeit Mär 22, 2022

Hast du auch schon daran gedacht, dein Baby per Wunschkaiserschnitt zur Welt zu bringen? Dann bist du nicht alleine – in Deutschland denken inzwischen immer mehr Frauen über einen Kaiserschnitt nach, auch wenn dieser medizinisch nicht notwendig ist. Die Gründe dafür sind vielfältig und individuell verschieden.

Beim geplanten Kaiserschnitt läuft normalerweise alles schnell und ohne Komplikationen ab. Aber wie bei jeder OP gibt es auch hier ein paar Risiken. Wir haben die wesentlichen Fakten zum Thema Wunschkaiserschnitt für euch zusammengestellt.

Gründe für einen Kaiserschnitt auf Wunsch

Manchmal ist ein Kaiserschnitt ganz einfach aus medizinischer Sicht ratsam. Viele Schwangere möchten ihr Baby aber auch aus anderen Gründen auf diesem Weg bekommen.

Welche Gründe sprechen für einen Wunschkaiserschnitt?

  • Die Angst vor den Geburtsschmerzen. Bei einem Kaiserschnitt musst du weder die Eröffnungswehen noch die Schmerzen der eigentlichen Geburt durchleben.
  • Die Angst vor Verletzungen bei der normalen Geburt. Bei einem Wunschkaiserschnitt ist beispielsweise ein Dammschnitt oder Dammriss nicht zu befürchten. Auch der Beckenboden wird nicht so sehr in Mitleidenschaft gezogen. Zudem ist der Blutverlust geringer als bei der normalen Geburt.
  • Die Sorgen vor Komplikationen für das Kind bei der Geburt. Gerade Frauen, die nur unter großen Schwierigkeiten schwanger geworden sind, möchten oft sichergehen, dass bei der Geburt nichts passiert.
  • Die Angst vor einer natürlichen Geburt nach einem traumatischen Geburtserlebnis.
  • Wenn du das aufregende Ereignis durch die genaue Planung des Termins selbst in die Hand nimmst, kann es dir ein Gefühl von Sicherheit und Selbstbestimmtheit geben. Das ist vor allem Schwangeren wichtig, deren Partner berufsbedingt entfernt arbeiten.

Wird der Wunschkaiserschnitt bezahlt?

Bei uns in Deutschland bezahlt in der Regel die Krankenkasse die Kosten für die Geburt. Allerdings entscheidet der behandelnde Arzt darüber, ob er die Gründe für einen Wunschkaiserschnitt für medizinisch notwendig hält. Wenn er das tut, werden die Kosten dafür auch von der Krankenkasse übernommen.

Zahlt die Krankenkasse den Wunschkaiserschnitt nicht, fallen in Deutschland Kosten im Bereich von 3.000 bis 4.000 Euro dafür an.

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Wunschkaiserschnitt: In welcher SSW wird er gemacht?

Normalerweise empfehlen Ärzte und Hebammen einen geplanten Kaiserschnitt ab der 40. Schwangerschaftswoche.

Welche Narkose ist beim Kaiserschnitt üblich?

Bei einem Kaiserschnitt gibt es verschiedene Narkosemöglichkeiten: die übliche Teilnarkose und die Vollnarkose. Bei der Teilnarkose wird die werdende Mutter von der Taille abwärts betäubt und kann die Geburt somit bei vollem Bewusstsein miterleben und ihren kleinen Schatz direkt nach der Geburt sehen und den ersten, wichtigen Körperkontakt (Bonding) erleben.

Die am häufigsten durchgeführten Betäubungsarten während des Kaiserschnittes sind die Periduralanästhesie (PDA) oder die Spinalanästhesie (Spinale). Das sind örtliche, in der Regel komplikationsarme und wirksame Methoden zur Schmerzbetäubung. Bis die Betäubung wirkt, dauert es in der Regel nicht länger als 10 bis 20 Minuten.

Eine Vollnarkose wird wegen des erhöhten Risikos von Komplikationen nur noch in Notfällen angewendet.

Vor- und Nachteile eines Kaiserschnitts

Die Vorteile und Gründe, die für einen Wunschkaiserschnitt sprechen, haben wir oben ja schon aufgelistet. Außerdem gibt es natürlich noch verschiedene medizinische Gründe, die für einen Kaiserschnitt sprechen.

Wenn du davon ausgehst, dein Baby per Kaiserschnitt zu bekommen, hier eine beruhigende Nachricht vorab: Das Verfahren ist dank medizinischer Fortschritte fortlaufend verbessert worden und bietet größtmögliche Sicherheit für dich und dein Kind. Natürlich können auch hier nicht alle Gefahren völlig ausgeschlossen werden. Denn grundsätzlich handelt es sich beim Kaiserschnitt um einen chirurgischen Eingriff, also eine Operation, die entsprechende Risiken birgt.

Artikel KaiserschnittProContra

 

Risiken und Nachteile fürs Baby

  • Kaiserschnittbabys können anfangs häufiger Probleme mit der Atmung haben, weil sich noch Flüssigkeit in den Lungen befinden kann. Beim natürlichen Geburtsvorgang wird diese aus der Lunge herausgepresst.
  • Kinder, deren Mütter eine Vollnarkose bekommen haben, reagieren gelegentlich mit Schläfrigkeit oder verzögertem Atmungsbeginn.
  • Kaiserschnittbabys kommen mit einem keimfreien Darm zur Welt, während vaginal geborene Babys im Geburtskanal gute Bakterien der Mutter schlucken. Deshalb braucht das Kaiserschnittbaby länger, um eine gesunde Darmflora für einen wirksamen Immunschutz aufzubauen.

Risiken und Nachteile für die Mutter

  • Nach dem Kaiserschnitt besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko. Es ist wahrscheinlich, dass du im Wochenbett Medikamente einnehmen musst.
  • Trotz aller Vorsicht kann es während der Operation zu Verletzungen an Blase, Darm oder Blutgefäßen kommen. Mögliche Folgen sind Narbenbildung und Verwachsungen.
  • Wenn die Wundnähte schlecht verheilen, können sich schmerzende und unschöne Narben bilden.
  • Bei Allergien auf Medikamente können Reaktionen wie Übelkeit oder Hautausschläge auftreten.
  • Wie bei jeder Operation erhöhen die unvermeidliche Verletzung von Blutgefäßen und die anschließende Bettruhe das Thromboserisiko. Auch Embolien könne wie bei jeder Operation auftreten.
  • Die Zeit der Genesung dauert länger, die Bewegungsfreiheit der Mutter ist durch die Wundheilung eingeschränkt. Du benötigst mehr Unterstützung danach, vor allem im Haushalt. Auch der Wochenfluss fällt etwas länger aus nach einer natürlichen Geburt. Bis die Narbe verheilt ist, dauert es drei bis sechs Wochen. Bis alle Nerven und Muskelfasern wieder richtig verheilt sind, kann es bis zu einem Jahr dauern.
  • Die Schlafqualität nach einem Kaiserschnitt ist durch die Bauchwunde oftmals schlecht in der ersten Zeit der Genesung.
  • Es ist möglich, dass du nach einem Kaiserschnitt vom sogenannten „Babyblues“ betroffen bist, der aber auch bei Müttern nach der natürlichen Geburt auftreten kann. Wichtig ist, dass du unbedingt mit deiner Hebamme darüber sprichst und dich jemandem anvertraust, wenn es dir psychisch schlecht geht. Gerade Hebammen kennen sich sehr gut damit aus und können dir dann weiterhelfen.
  • Es kann nach einem Kaiserschnitt zu Verzögerungen bei der Rückbildung der Gebärmutter und beim Milcheinschuss kommen.
  • Ein Kaiserschnitt kann Folgen für spätere Schwangerschaften und Geburten haben. Die Meinung „einmal Kaiserschnitt – immer Kaiserschnitt“ kannst du aber getrost außer Acht lassen.

Fazit: Lass dir bei der Entscheidung helfen

Es gibt eigentlich keine „richtigen“ oder „falschen“ Gründe für einen Wunschkaiserschnitt, wenn der Kaischnitt nicht gerade aus medizinischer Sicht notwendig ist. Sprich also ruhig ausführlich mit deinem oder deiner Ärzt:in oder deiner Hebamme darüber. Denn je besser du über alle Einzelheiten informiert bist, umso entspannter kannst du dich bei der Geburt auf dein Baby freuen – ganz gleich, auf welchem Wege es zur Welt kommt. Und auch der Rat von Menschen, die dir nahestehen, ist wichtig und wertvoll. Die kennen dich schließlich am besten und begegnen deinen persönlichen Wünschen und Bedürfnissen mit Rücksicht und Geduld.

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